Der Bayerische Automobilclub ist ein Verein, der seit über 100 Jahren für Leidenschaft für Automobile und Automobilsport sowie die Wahrung bayerischer Tradition steht. Seit seiner Gründung im Jahr 1899 ist der Club Teil der bayerischen Gesellschaft und Tradition. Der Club ist nicht nur für seine Aktivitäten im Automobilsport bekannt, sondern auch für die zahlreichen Veranstaltungen in den Bereichen Kunst und Kultur.
Der BAC unter seinem heutigen Namen Bayerischer Automobil-Club von 1899 e.V. kann für sich in Anspruch nehmen, der älteste heute noch existierende, unabhängige Automobilclub in Deutschland zu sein. Keine 15 Jahre nach der Erfindung des Automobils durch Carl Benz und Gottlieb Daimler gründen Entschlossene der ersten Stunde des deutschen Automobilismus und des Automobilsports am 14. Januar 1899 den „Bayerischen Automobil-Club“ (nachstehend BAC oder BAC von 1899) in München. Zu nennen sind die Herren Prof. Ludwig Poehlmann, Friedrich Oertel, Conrad Frhr. von Bassus und der Benz-Vertreter Stoeckel. Der Zweck dieses Vereins ist „die Hebung des Automobilsports in München durch Clubversammlungen, wissenschaftliche und fachliche Vorträge, Beschaffung von Fachliteratur, Unterweisungen von Clubmitgliedern in der Handhabung, Ausübung, Bedienung und Benutzung von Automobili“.
Der BAC war es, der bereits 1899 die erste Automobil-Fernfahrt und die „Herkomer-Konkurrenzen“ arrangiert hat. Der Sieger der Herkomer-Konkurrenz erhält die damals höchste Trophäe des frühen Automobilsports. Sie machte den Namen des BAC in Europa bekannt und ist Meilenstein der Entwicklung des deutschen Motorsports und der deutschen Automobilindustrie.
Die Voraussetzungen für das Betreiben eines Automobils zu Beginn des 20. Jahrhunderts sind denkbar schlecht. Weder gibt es Tankstellen, noch mechanische Werkstätten. Die Straßen sind für motorisierte Fahrzeuge weitgehend ungeeignet. Der Straßenuntergrund ist noch für Pferdefuhrwerke und Kutschen bestimmt.
Es gibt keine Verkehrszeichen, keine Fahrschulen, keine Führerscheinprüfungen, keine Führerscheine und Zulassungsvorschriften. Kraftfahrzeugversicherungen sind noch unbekannt. Alle diese Voraussetzungen müssen erst einmal in Verbindung mit dem „Königl. Bayerischen Innenministerium, der Polizeidirektion München und dem Bayerischen Automobil-Club“ erarbeitet und geschaffen werden.1910 erhielt der BAC laut Königl. Decret die Auszeichnung, sich „Königlich Bayerischer Automobil-Club“ nennen zu dürfen.
Diese Auszeichnung ist darauf zurückzuführen, dass Vertreter des Hauses Wittelsbach als Mitglieder, als Ehrenmitglieder, Präsidenten und Schirmherren dem Club von Anbeginn verbunden sind. Das ist noch bis heute so.
Nach dem Ersten Weltkrieg ist Major a. D. Leo Czermak Präsident des Clubs. Unter seiner Präsidentschaft wird der BAC in „Bayerischer Automobil-Club von 1899 e.V.“ umbenannt. Unter diesem Namen wird er zum führenden Automobilclub in Bayern. Bis 1933 widmet sich der BAC nicht nur der Aufgabe, dem Automobil den Weg zu ebnen. Der BAC fördert auch allgemein das Motorsport-Wesen zu Lande und zu Wasser und selbst die Ballonfahrt und die allgemeine Luftfahrt.
Die Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten und der Zweite Weltkrieg bedeuten auch für den BAC die erschütternde Periode seiner Geschichte. Der Club verliert geachtete Persönlichkeiten als Mitglieder. Er muss sein Vermögen an den DAC/NSKK (Deutscher Automobil-Club/Nationalsozialistisches Kraftfahrkorps) abtreten. 1945 wird das Münchener Preysing Palais von Bomben zerstört, womit der BAC sein gesamtes Archiv und den Großteil seines Club- Inventars verliert. Die Zeit ab 1934 bis nach dem 2. Weltkrieg übersteht der Club nach einer Umbenennung als „Club von München“ und wird dann nach entsprechender Lizensierung d.d. Besatzungsbehörden erneut umbenannt in „Bayerischer Automobil-Club von 1899 e. V.“.
1951 organisiert der Club gemeinsam mit dem Automobilclub von Deutschland (AvD) sein letztes internationales Rennen, die XII. Internationale Rallye Monte Carlo. Nach dem Zweiten Weltkrieg wird das Automobil unbestritten das individuelle Fortbewegungsmittel der Menschen schlechthin. Das Automobil entwickelt sich zu einem überaus bedeutenden Wirtschaftsfaktor. Der Automobilrennsport wird das Metier der großen kommerziellen Automobil-Clubs und -Verbände. Diese Entwicklung regt nach 1979 den Präsidenten Carl-Erich Nagl und nachfolgend Dr. Wolfgang Schwab, zusammen mit dem geschäftsführenden Präsidenten Erich-Christoph Frhr. von Plotho, zu Gedanken an, in welcher Weise dem BAC durch eine neue Zielsetzung zugleich neue Impulse verliehen werden könnten.
So wird als einer der tragenden Leitgedanken formuliert, dass der BAC „eine seiner Tradition entsprechende Symbiose von Automobilsport und gesellschaftlichem Leben“ anstrebt. In diesem Sinne setzt der BAC seine Tätigkeit fort. Die Jubiläen 50, 80 und 90 Jahre BAC werden in ansprechendem Rahmen begangen.
Am 14. Januar 1999 feiert der BAC in würdigem Rahmen und in Anwesenheit zahlreicher Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft sein hundertjähriges Bestehen. Noch im selben Jahr vollzieht der BAC einen Schritt, der sich für die Zukunft als äußerst bedeutsam erweisen wird.
Der BAC schließt am 26. November 1999 einen Kooperationsvertrag mit dem in München ansässigen AvD-Club München e.V. Der AvD-Club München e.V. besteht seit 1993 als einer der etwa 50 Regionalclubs des Automobilclubs von Deutschland (AvD). Die erfolgreiche Zusammenarbeit währt bis 2011, und mündet in der Vereinigung beider Clubs. Zu dieser Zeit sind Rudolf Graf von der Schulenburg Präsident des BAC im AvD und Erwin Röslmair, der auf den verstorbenen Dr. Wolfgang Schwab folgte, Präsident des BAC von 1899. Beide werden zu Ehrenpräsidenten gewählt. Am 16. April 2012 beschließt der BAC im AvD seine Verschmelzung auf den BAC von 1899. Ihm folgt am 27. Juni 2012 der zustimmende Aufnahmebeschluss des BAC.
Damit geht der BAC im AvD im BAC von 1899 auf – ein neues Kapitel in der bewegten Geschichte des BAC. Am 22. November 2012 gibt sich der BAC eine neue Satzung. Die neue Satzung sieht vor, dass der bislang dreigliedrige Vorstand des BAC auf bis zu sieben Personen erweitert werden kann. Dem Vorstand gehören an: Dr. Ulrik Gollob, Präsident; Wolfgang Radmann, Vizepräsident, Felix Offermann Geschäftsführender Präsident sowie Sabine Verloop und Sabrina Berringer.
In den Jahren ab 2012 stellt sich der BAC den Herausforderungen des Generationenwechsels, des gesellschaftlichen Wandels und auch Umweltdiskussionen. 2019 wird das 120. Gründungsfest im Münchner Hotel Vier Jahreszeiten gefeiert. 2021 stellen sich Präsident Dr. Gollob und Vizepräsident Radmann nicht mehr zur Wahl, auch sie werden wegen ihrer Jahrzehntelangen Verdienste zu Ehrenpräsidenten gewählt. Der Vorstand besteht nun aus: Felix Offermann, Präsident, Corinna Fuchs, Vizepräsidentin, Günter Fahböck, Geschäftsführender Präsident sowie aus den Mitgliedern des Vorstands Sabine Verloop und Arlette Vidali-Feilhauer.
Neue Veranstaltungsformate werden initiiert, der Club passt sich den geänderten Rahmenbedingungen in Gesellschaft und Politik an.
Die Geschichte des Bayerischen Automobil-Clubs von 1899 in den vergangenen mehr als 120 Jahren stellt zugleich ein Stück deutscher Zeit- und Kulturgeschichte sowie Entwicklungsgeschichte des Automobils, des Automobilsports und der damit verbundenen deutschen Automobilindustrie dar.
Am 14. Januar 2024 feierte der Bayerische Automobilclub sein beeindruckendes 125-jähriges Jubiläum. Ein wahrlich geschichtsträchtiges Alter! Unser Stolz auf die Clubgeschichte und unsere Mitglieder reicht bis in die Gegenwart.
Am Samstag, den 13. Januar, haben wir in zwei einzigartigen Events diesen besonderen Anlass gebührend gefeiert. Den Auftakt bildete der Festakt im bezaubernden Gartensaal des Prinzregenten-Theaters. Unter der Eröffnung durch unseren Präsidenten, Herrn Felix Offermann, moderiert von Annekatrin Hentschel und einem Quartett aus Flöte, Viola, Violine und Violoncello, erlebten wir einen feierlichen Morgen.
Unsere Gäste und Gastredner, darunter Leopold Prinz von Bayern, langjähriger Schirmherr des Clubs, Ludwig Fürst zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg, Präsident des Automobilclubs von Deutschland, und Marcus W. Breitschwerdt, Executive Vice President Mercedes Benz AG/ Head of Mercedes Benz Heritage, verliehen dem Event zusätzlichen Glanz.
Der krönende Abschluss unseres 125. Jubiläums fand in Form eines eleganten Dinners im Drivers und Business Club in München statt. An einer beeindruckenden langen Tafel nahmen unsere Mitglieder und Gäste Platz. Nach einem köstlichen 3-Gänge-Menü bot sich uns die Gelegenheit zu einem abendlichen „Spaziergang“ durch die benachbarte Motorworld, was besonders für unsere neuesten Mitglieder von großem Interesse war.
Nach herzlichen Danksagungen an unseren Präsidenten, Vorstand und das Team wurde das Tanzbein geschwungen. Dinner, Dance & Cars... Was gibt es Schöneres? Das Jubiläum war nicht nur für den Club, sondern für jedes einzelne Mitglied ein besonderes Ereignis, das uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.